Der mentale Bereich

Der mentale Bereich wird aus meiner Sicht viel zu wenig beachtet und sollte immer mehr in den Focus unserer Aufmerksamkeit genommen werden.

Es geht mir dabei nicht nur um Begriffe wie positives Denken, Entspannung und das Verarbeiten von Misserfolgen. Es geht um viel mehr. Eigentlich um alles was wir auf der Golfanlage/ unserem Leben machen.

Im Folgenden werde ich Ihnen alle Bereiche auflisten, die aus meiner Sicht beleuchtet werden müssen und diese Bereiche immer weiter ausformulieren. Vielleicht können Sie mir mit Ihren Kommentaren dazu verhelfen die Informationen auf diesen Seiten immer gehaltvoller zu gestalten. Dafür hier schon einmal meinen Dank.

Definition der mentale Bereiche: Mental steht für das Geistige, umgangssprachlich „was sich zwischen den Ohren abspielt.“

Also sollten wir unser Gehirn mit seinen zwei Hirnhälften näher betrachten. In der unteren Grafik sind die beiden Hälften dargestellt. Die Wissenschaft unterteilt verschiedene Vorgänge klar nach Hirnhälften. Die beiden Hälften kommunizieren über den Balken, eine Art Kabel, dass die Informationen von einer Seite an die andere Seite weitergibt. Die Definierten Bereiche geben schon eine Vielzahl der Mentalen Faktoren, die wir für richtig gutes Golf/Leben brauchen wider. Deshalb starte ich meine Aufzählung der geistigen Fähigkeiten auch mit diesen Punkten
Der mentale Bereich
Körpersprache: Unser Körper kommuniziert mit unserem Gehirn aufgrund der Körperhaltung. Wenn wir eine gute Körperhaltung (z.B. aufrechter, positiver Gang) zeigen, dann sehen dass nicht nur unsere Mitspieler/Gegner, sondern auch unser Unterbewusstsein. Dies beeinflusst dann unser Selbstwertgefühl positiv, was unsere Stimmung hebt und damit unser positives Denken.

Bildersprache: Im Unterricht hilft es vielen Menschen sich komplizierte Bewegungsabläufe über Bildliche „Brücken“ anzueignen. Oft helfen hinweise wie z.B. Baseballschwung oder Tennis Vorhand Topspin und schon verändern sich Schwungebene, Armhub und die Schlagflächenstellung nachhaltig. Auf dem Golfplatz ist eine Bildersprache positiv bei allen Schlägen, wenn man die Schlagaufgabe mit einem Bild/Bildersprache verknüpfen kann werden oft schwere Aufgaben zu lösbaren Aufgaben.

Intuition/Gefühl: Beim spielen auf dem Platz sollte man seine Schläge zu erst mit dem rationalen Denken planen (Entfernung in Metern, Wind, Lage der Hindernisse…) und dann immer noch seine Intuition/Gefühl(es fühlt sich so an als würde ich den Ball von hier weiter schlagen…) in die Schlagplanung Miteinfließen lassen.

Kreativität/Spontaneität: Beide Fähigkeiten sind besonders im kurzen Spiel wichtig. Der herausragende Spieler zeigt sich oft bei „heißen“ Schlägen und findet Lösungswege, die kein anderer sieht. Das sollte man schon im Training üben. Spielen Sie nicht immer Ihre Standards, versuchen Sie auch mal etwas Neues.

Sprunghaftigkeit: Ist aus meiner Sicht im Golf nicht so hilfreich. Sollten Sie z.B. über einem Putt stehen und sich trotz vorherigem lesen der Puttlinie für eine andere Richtung entscheiden, dann ist das ein sicheres Zeichen, dass Sie noch einmal die Linie lesen sollten. Über dem Ball ist sicher kein guter Ort um einen Break zu lesen.

Neugier-Spielen-Risiko: Diese Eigenschaften sind bei Kindern oft noch sehr ausgeprägt und steigern das erlernen von Schlägen und das Meistern von Aufgaben. Erwachsene versuchen oft immer nur das, was Sie schon können oder für Richtig halten. Versuchen Sie auch neue Wege, Umwege erhöhen die Ortskenntnis. Golfen ist ein Spiel. Spielen Sie! Wer nichts Riskiert wird nie seine Grenzen kennen lernen. Vielleicht können Sie mehr als Sie denken.

Synthese/Überblick: Diese Bereiche versuchen alles zu verbinden um ein ganzes zu erzeugen. Es ist wichtig aus der Analyse bei der Schlagplanung mit all seinen Faktoren ein Ganzes zu machen. Wer sich immer mit Details aufhält wird nie sein volles Potenzial ausschöpfen. Der Golfschlag ist eine Synthese aus allen Bereichen des Gehirns. Erst wenn alles eins wird haben wir den perfekten Schlag.

Kunst/Tanz/Musik: Wer Phil Mikelson oder Ernie Els beim golfen zusieht wird von Ihren Bewegungsabläufen begeistert sein. Schaut man sich die Bewegungen aber in Zeitlupe an und betrachtet Körperebenen, Schwungebenen und Schaftebenen wird man feststellen, dass die Schwünge gar nicht so gut sind. Ihre Leistungen sind aber über Jahre Weltklasse. Das zeigt wie wichtig Ihre überragenden koordinativen Fähigkeiten sind: Rhythmisierungsfähigkeit und Kopplungsfähigkeit. Der Rhythmus gehört zum Leben und zu jeder Bewegung. Je präzisier und wiederholbarer wir eine Bewegung ausführen wollen umso Rhythmischer muss sie sein.

Ganzheitlich/Zusammenhänge: Wie die Synthese müssen alle Bereiche ineinander spielen um eine perfekte Bewegung auszuführen.

Raumempfinden: Die Wahrnehmung des Raumes ist für Schwunggrößen/Schlagdosierungen unverzichtbar. Ebenso für das Zielen und bestimmen des Landepunktes.

Kommentare:

Kommentar von Klaus Kipp | 28.10.2010

Allein schon zu sehen mit welcher Ausführlichkeit die Homepage erstellt und Einzelheiten beschrieben werden motiviert mich. Die Beschreibungen erinnern mich an das Buch "Besser Golf spielen durch Innertraining". Zum mentalen Training gehören für mich Videos ansehen von guten Schlägen. Als Anfänger findet man nur nicht gleich die Richtigen. Empfehlungen wären hilfreich.